Veranstaltung: Mai 2024

Mi
15.5.24
19.30 Uhr

Weltraumschleusen und Streicheläxte
Wilhelm Bartsch & Thomas Kunst

Event-Picture: Weltraumschleusen und Streicheläxte <br> Wilhelm Bartsch & Thomas Kunst  Bartsch © Matthias Ritzmann, Kunst © Franziska Reck
Bartsch © Matthias Ritzmann, Kunst © Franziska Reck

Lesung & Gespräch

Mit Wilhelm Bartsch (geboren 1950 in Eberswalde) und Thomas Kunst (geboren 1965 in Stralsund) treffen zwei befreundete Dichter aufeinander, die sich durch Wortgewalt und souveränen Umgang mit Formen (insbesondere der des Sonetts) auszeichnen. Die Gedichte in Bartschs jüngstem Band Hohe See und niemands Land (Wallstein Verlag 2024) begeben sich in fremde Gewässer, senkrechte Eiswände, Geweihwälder und auf die Mörderdüne von Skagen. Die Leser:innen begegnen Urzeitriesen und Menschenfressern. Anleihen werden genommen bei Shakespeare, Sami-Legenden, den Simpsons und norwegischen Balladen aus dem Mittelalter. Es sind Texte, in denen sich Geheimtüren in Landschaftstapeten öffnen, Geisterkids sich Kuhhautbälle zuschlenzen und Pottwale abtauchen zu einer „Dunkelheitsumarmung mit Kalmaren“.

Thomas Kunst betreibt in seinen neuen Gedichten aus dem Buch (Suhrkamp Verlag 2024) eine Poetik des kontrollierten Regelbruchs. Er schreibt Tanka, Prosagedichte und modifizierte Sonettenkränze mit Hidden Tracks. Das Meistersonett ist jeweils ein Zwiegespräch mit der Hauskatze, deren Name (Tigerwürstchen oder Würfelchen, kurz: Wü) dem Band den Titel gibt. Die einfachsten Dinge auf das Heftigste irritieren, das ist das Kunst’sche Gedichtideal, das sich in jedem Vers bestätigt, z.B. wenn vom „Laichen der Hartschaumprofile auf dem Gartenteich“ die Rede ist oder von Kaltstarthilfen für „volkstümlich gewagte Texte“. Nebenbei ist das alles glänzend und lässig gereimt (Nebel auf Faible, Ribnitz auf Landbesitz, Innenränder auf Nesselbänder) mit einem sicheren Gespür für den nachklingenden Vers: „Im Schnee merkt man sich Vornamen leichter.“

In Lesung und Gespräch: Wilhelm Bartsch | Thomas Kunst

Moderation: Peter Geist

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Ort:
Haus für Poesie
Kulturbrauerei

Knaackstr. 97, 10435 Berlin


Eintritt:
6/4 €


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